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Themengebiete

Die Fachgruppe Energieinformationssysteme greift in ihrer Arbeit den tiefgreifenden Strukturwandel in der Energiewirtschaft hin zu nachhaltigen Smart Grids auf. Der liberalisierte Handel mit Strom, Gas, Wärme und CO2-Emissionszertifikaten, die zunehmende Nutzung der regenerativen Energiequellen Sonne, Wind und Biomasse, sowie eine notwendige Kommunikation und Koordination zwischen Verbrauchern und dezentralen Erzeugern, führen zu grundlegend neuen Anforderungen an Informationssysteme. 

Informationssysteme aus den Bereichen Handel, Industrie oder Finanzwirtschaft berücksichtigen jeweils nur in Teilaspekten die spezifischen Anforderungen zukünftiger Smart Grids wie beispielsweise

  • das zunehmende Problem der Koordination vieler kleiner dezentraler Energieerzeuger, 
  • die topologische und kapazitive Begrenzungen der Netzinfrastruktur,
  • die fehlende Fähigkeit, Strom und Wärme wirtschaftlich zu speichern,
  • die Vorgaben der nationalen Regulierungsbehörde,
  • die Übernahme stabilisierender Aufgaben im Netzbetrieb,
  • die gesetzlichen Berichtspflichten,
  • die Potentiale aus der Bündelung mehrerer Energiearten (z.B. Wärme und Strom). 

Mit der Fachgruppe Energieinformationssysteme soll daher ein Forum geschaffen werden, das zur Koordination von Initiativen dient, die sich mit domänenspezifischen IT-Fragestellungen der Energiebranche beschäftigen. Die Fachgruppe möchte u.a. die neuen Anforderungen eingehend untersuchen und über die Auswirkungen für Modellierung, Entwurf und Implementierung von Informationssystemen in der Energiewirtschaft diskutieren. 

Möchten Sie das Themengebiet aktiv mitgestallten, dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit stehen u.a. folgende Themen und Aufgaben:

  • Analyse und Weiterentwicklung von Datenmodellen der Energiebranche unter Berücksichtigung vorhandener Standards und Normen wie bspw. dem Common Information Model (IEC-61970)
  • Systematisierung von branchenspezifischen Anforderungen an Energieinformationssysteme, Entwicklung einer einheitlichen „Begriffswelt“ (Taxonomie) und Weiterentwicklung / Formalisierung zu Ontologien
  • Auswahl verschiedener Architekturtypen für Energieinformationssysteme, wie bspw. SOA, auf Basis der Anforderungen und deren Evaluierung
  • Entwicklung, Analyse und Adaption von Referenzmodellen und –prozessen für die Energiewirtschaft als Basis für den Entwurf von Energieinformationssystemen
  • Analyse von Verfahren und Techniken, wie bspw. BPML und BPEL, zur Unterstützung von Prozessen und zum Angebot von Mehrwertdiensten in der Energiewirtschaft
  • Auswirkungen von Hochverfügbarkeitsanforderungen, bspw. im Bereich Störungsmanagement, auf den Entwurf und die Implementierung von Energieinformationssystemen
  • Verfahren und Algorithmen zur Entscheidungsunterstützung bzw. zur weitgehenden Automatisierung beim Einsatz dezentraler Energieerzeugungsanlagen
  • Verfahren zur Kommunikation mit Verbrauchern bzw. verbraucherseitigen Anlagen („intelligente Haustechnik“)
  • Bereitstellung von Simulationsmodellen zur Analyse von technischen, ökonomischen und umweltbezogenen Zusammenhängen in der Energiewirtschaft
  • Entwicklung und Einsatz marktwirtschaftlicher Koordinationsmechanismen, z.B. beim Einsatz dezentraler Energieerzeugungsanlagen und virtueller Kraftwerke